Der Pionier der Stressforschung, Dr. Hans Selye (1907 - 1982), ein österreichisch-kanadischer Arzt und Biochemiker, hatte schon in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts vor den gravierenden Langzeitfolgen chronischer Stressbelastungen gewarnt. Schon in den achtziger Jahren bewiesen epidemiologische Studien (Whitehall I und II), dass chronischer Stress mit einer deutlich erhöhten Herzinfarkt- und Schlaganfallrate, einer höheren Morbidität an Hypertonie und Diabetes mellitus Typ II und letztendlich mit einer deutlich verkürzten Lebenserwartung verknüpft ist. In der bahnbrechenden Untersuchung von Tessa Roseboom, die 2414 Personen, die in den Kriegs- und Hungerjahren 1944/1945 unter der Nazibesatzung geboren wurden, untersucht hat, zeigte sich das gleiche Bild: deutlich verkürzte Lebenerwartung, erhöhte Herzinfarkt- und Schlaganfall-Rate, deutlich erhöhte Morbidität an Diabetes mellitus Typ II und essenzieller Hypertonie.
Die epigenetische Forschung konnte dann noch tiefere Einblicke in das Schicksal dieser Menschen und ihrer Kinder eröffnen, denn an 65 noch lebenden Erwachsenen dieser Generation fanden sich epigenetische Veränderungen, typischerweise an jenen Genen, die mit Wachstum und Metabolismus zu tun haben. Es war also der Beweis erbracht, dass schwere Stressbelastungen - und Hunger ist eine der schwersten Stressformen für unser Zentralnervensystem - epigenetisch fixiert werden und an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. Es gibt keinen Zweifel daran, das zeigen Ergebnisse der aktuellen Hirn- und Stressforschung, dass chronischer Stress, so wie die WHO es auch benannt hat, tatsächlich zu den größten Gesundheitsgefahren unseres Jahrhunderts gehört. (Quelle Dr. Wolfram Kersten).
Wir führen in unserer Praxis eine Diagnostik mittels ausführlicher Anamnese, körperlicher Untersuchung, komplexer Laboranalytik und Messung der Herzratenvariabiliät (HRV) durch. Aufbauend auf den Ergebnissen wird ein individueller Therapieplan erstellt und an gezielte Maßnahmen der Stressreduktion herangeführt.
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